Dossiers / Hintergründe

Standortwettbewerb / Neoliberale Stadt

Quartiersmanagement und Bürgeraktivierung sind zwei Instrumente der Stadtpolitik, die aus der Transformation der kapitalistischen Produktionweisen seit den 1970er Jahren hervorgehen. Für ein erweitertes Verständnis zur Rolle dieser (Regierungs-) Instrumente, ist es wichtig dem Kontext ihrer Entstehung und den Rahmenbedingungen ihrer Anwendung nachzugehen, denn sie sind Teil dessen, was in den Sozialwissenschaften als „neoliberale Stadt“ bezeichnet wird. Zum Thema der neoliberalen Stadt wurde bereits sehr viel geschrieben und publiziert, deshalb macht es hier wenig Sinn ihre Konsequenzen und Ausprägungen in in allen ihren Schattierungen nochmals wiederzugeben. Im Rahmen dieses Dossiers werden wir uns auf einige Grundcharakteristika, sowie Beispiele aus dem Offenbacher Kontext beschränken.

Soziale Stadt

Das Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt“ ist das umfangreichste Programm der deutschen Städtebau-förderung. Seit 1999 wurde das Programm in über 600 Gebieten und fast 400 Gemeinden umgesetzt. Auch in Offenbach wurden zahlreiche Projekte realisiert. Interessant an der Einführung des Programms „Soziale Stadt“ ist der Kontext in dem es auftaucht: Während die Verschuldung städtischer Haushalte unerreichte Ausmasse erreicht, öffentliche Dienstleistungen privatisiert werden und der Wohlfahrtsstaat seine Leistungen abbaut, wird die sozialstaatliche Verantwortung an tiefere Verwaltungseinheiten delegiert. Plötzlich ist die Rede von „Problemquartieren“ oder „Sozialghettos“ die man einer „ganzheitlichen Aufwertung“ unterziehen müsse.

Aktivierender Staat: QM und Arbeitsmarktpolitik

Das Leitbild des „aktivierenden Staates“ ist eng mit den im Dossier Standortwettbewerb / Neoliberale Stadt beschriebenen Prozessen verknüpft. Ebenso, wie die zunehmende Implementierung von Wettbewerbsmechanismen in allen gesellschaftlichen Bereichen, ist das Konzept des „aktivierenden und kooperativen Staates“ auf den Wandel des Wohlfahrsstates ausgehend von der „Fordismuskrise“ der 70er-Jahren und der Durchsetzung neoliberaler Politikformen zurückzuführen. Eine Zentrale Rolle spielt dabei die Umstrukturierung der Sozialpolitik zu arbeitsmarkpolitischen Zwecken.

Bürgerarbeit

Was ist Bürgerarbeit und wie wird sie bewertet? Eine kleine subjektive Sammlung von Hintergrundinformationen:

 Quartiersmanagement OF – Wer steckt dahinter?

Um zu verstehen, welche Rolle das Quartiersmanagement (QM) in Offenbach spielt, ist es lohnend sich einmal genauer anzuschauen wie es entstanden ist, welche Akteur*innen daran beteiligt und welche Förderstrukturen und Finanzierungs- maßnahmen dahinter stecken.